Impflockerungen: Ja oder nein?
Treffen mit Freunden, Essen gehen – All das sind Dinge, die lange Zeit nicht mehr möglich waren. Doch jetzt ist es Realität: Geimpfte und Genesene bekommen einige Grundrechte wieder zurück.
Doch vorab: Wer zählt als genesen bzw. als vollständig geimpft? Als genesen gilt, wer einen unter sechs Monate alten positiven Covid-19 PCR-Test vorweisen kann. Vollständig geimpft sind die Menschen, die zwei Wochen nach der letzten Covid-19-Impfung keine Symptome aufweisen bzw. negativ getestet sind.
Das Thema Lockerungen ist aktuell, weil die Corona-Fallzahlen deutschlandweit sinken. So gilt in den meisten Landkreisen des Saarlandes nun wieder das Saarlandmodell.
Das heißt: Keine Ausgangssperre und die Außengastronomie darf für Kunden geöffnet werden, sofern diese einen tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltest vorweisen können. Ebenso darf der Einzelhanden Kunden auch ohne Termin empfangen.
Doch einen Negativtest zu besitzen, lässt sich nicht mit der Impfung oder der Tatsache, dass man genesen ist, vergleichen. So dürfen sich zum Beispiel Genesene und Geimpfte wieder treffen und sie werden von der Corona-Testpflicht befreit.
Doch was ist mit den Kindern, welche die Impfung nicht haben oder nicht als genesen gelten?
Sollte man aus einem Coronarisikogebiet wieder nach Deutschland einreisen, müssen geimpfte und genesene Eltern sich nicht in Quarantäne begeben, ihre Kinder aber schon (es sei denn sie sind ebenfalls genesen).
Impfneid
Natürlich wünscht man jedem eine Rückkehr zur Normalität, doch hat man auch nur einmal an Kinder und Jugendliche gedacht, die nicht zur Impfgruppe gehören? Die nicht die Möglichkeit haben, als genesen zu gelten oder sich impfen zu lassen? Auch wenn nun ein Impfstoff für Kinder ab 12 Jahre geprüft wird, wie ist es dann mit Kindern unter 12?
Es besteht die Gefahr, dass Menschen ein Neidgefühl gegenüber bereits Geimpften entwickeln.
Natürlich sollten ältere Menschen ihren Lebensabend feiern können und nicht alleine in ihrer 40m²-Wohnung sitzen. Doch sollte man nicht auch ein wenig Solidarität mit denen haben, die nun auch 15 Monate solidarisch gegenüber anderen waren?
Wie geht man dann mit der Situation um? Und die wichtigste Frage: Wann ist endlich genug Impfstoff für jeden da, dass jeder, der möchte, sich impfen lassen kann und nicht mehrere Wochen auf einen Termin warten muss?