Verdun: Ort des Todes – Ort der Versöhnung

Cérémonie de commémoration du centenaire de la bataille de Verdun
Photo : RT France

Vor 100 Jahren war die französische Kleinstadt Verdun ein Schlachtfeld von Deutschen und Franzosen. Der Krieg zwischen den beiden Ländern kostete über 300.000 Soldaten das Leben. Vergangenes Wochenende kamen rund 4.000 Schüler und Schülerinen aus verschieden Städten zusammen, um an diese prägende Schlacht zu denken.

Im Fokus dieser Veranstaltung stand die deutsch-französische Freundschaft. Sogar Schüler von der karibischen Insel Martinique waren nach Verdun eingeladen. Neben den vielen Jugendlichen nahmen auch Angela Merkel und François Hollande an diesem bedeutsamen Ereignis teil.

Auch einige DFG-Schülerinnen und -Schüler hatten das Privileg, mit den beiden über die Schlacht und deren persönlichen Eindrücke zu sprechen. Unter anderem Charlotte Becker, Schülerin aus der 9S4 des DFGs.

Camäléon: Warum wurdest du ausgesucht um mit Angela Merkel und François Hollande zu sprechen?

Charlotte: Ich habe einen familiären Bezug zum 1. Weltkrieg und somit zur Schlacht von Verdun. Mein Ur-Ur-Großvater hat in dieser Zeit das Eiserne Kreuz verliehen bekommen.

Camäléon: Wie hast du dich gefühlt, als du ihnen dieses Kreuz gezeigt hast?

Charlotte: Ich war sehr aufgeregt, schließlich habe ich mit zwei sehr wichtigen Personen geredet, die man normalerweise nur aus den Medien kennt. Diese Chance bietet sich nicht jeden Tag.

Camäléon: Hast du Frau Merkel und Hollande auf deine Zweisprachigkeit aufmerksam gemacht?

Charlotte: Ich habe sich nicht wirklich aufmerksam gemacht, jedoch habe ich auf Deutsch und Französisch gesprochen, daraufhin haben Sie mich nach meiner Herkunft gefragt.

Camäléon: Wenn du auf die fünf Tage zurückblickst, war es eine gelunge Veranstaltung oder gab es auch Sachen, welche dir nicht gefallen haben?

Charlotte: Es war sehr schön die tiefe Freundschaft zwischen den Franzosen und den Deutschen zu spüren. Die Veranstalter haben sich viel Mühe gegeben, den Jugendlichen die Geschichte von Verdun anhand von Theaterstücken oder Spielen nahe zu bringen. Teilweise war es unorganisiert, doch bei mehr als 4.000 Schülern ist dies unvermeidbar.

Camäléon: Viele Leute kritisieren euer Zusammenkommen im Internet, da sie es respektlos finden, über Gräber zu laufen oder an so einem bewegenden Tag einen Tanz aufzuführen. Ist dies gerechtfertigt?

Charlotte: Nein, meiner Meinung nach ist es nicht respektlos. Wir haben an die Opfer gedacht und dies mit einer aufwendig gestalteten Veranstaltung zum Ausdruck gebracht. Wir Jugendlichen konnten direkt vor Ort einen Eindruck davon bekommen, wie es vor 100 Jahren in Verdun ausgesehen haben muss und die meisten Menschen verstehen dies nicht. Außerdem ist diese Behauptung den Schülern aus Martinique respektlos gegenüber, da sie eine mehr als 30-stündige Reise auf sich nehmen mussten.

Camäléon: Vielen Dank für das Interview.


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