Mekka für Film-Nerds: Festival des Lumières 2018 in Lyon
In der Woche vom 14. bis zum 21. Oktober hatte ich mit einigen anderen filminteressierten Schülern der Premiere die einmalige Möglichkeit das Festival des Lumières in Lyon zu besuchen. Während dieser Woche haben wir nicht nur einige der Filme auf dem Festival sehen können, sondern wir konnten auch die Stadt Lyon besuchen, mehrere renommierte Museen besichtigen und an einer Reihe informativer Workshops zum Thema Film teilnehmen.
Da ich diese Erfahrung nicht nur spannend fand, sondern auch als eine tolle Gelegenheit empfunden habe, um einige Klassiker der Filmwelt nachzuholen, möchte ich die Fahrt und ein paar der Filme kurz vorstellen.
Der Ablauf und die Unterbringung:
Währen den acht Tagen der Fahrt waren wir bei Schülern des Lycée Saint-Exupéry in Lyon untergebracht, die ebenfalls an dem Projekt teilnahmen. Wir hatten die Möglichkeit, mit ihnen in den Untericht zu gehen und die Stadt zu besichtigen. Alle unsere Korrespondenzschüler waren sehr offen und herzlich, was den Aufenthalt noch angenehmer gestaltete. Auf dem Festival haben wir jeden Tag (mit Ausnahme des Montags) einen oder mehrere Filme in verschiedenen Kinos in Lyon gesehen.
Die Filme in chronologischer Reinfolge:
Gravity, Alfonso Cuarón
2001 a Space Odyssey, Stanley Kubrick
Gold Rush, Charlie Chaplin
Les inconnues dans la maison, Henri Decoin
La fille de l’eau, Jean Renoir
Some like it hot, Billy Wilder – Walkover, Jerzy Skolimowski – drei Kurzfilme (the Scarecrow, The boat, My wife’ s Relations), Buster Keaton
Zudem hatten wir nachmittags ein enges Programm an Workshops zu Thema Filmanalyse und Regie, die ich persönlich sehr hilfreich fand, um mein Wissen zu erweitern. Wir hatten sogar die Möglichkeit eine eigene Szene zu drehen und Regie zu führen.
Seminar der Klarsfelds
Während meines Aufenthalts in Lyon konnte ich außerdem an einem Vortrag der Klarsfelds teilnehmen. Dieses ältere Ehepaar hat nach dem Zweiten Weltkrieg sein Leben damit verbracht, ehemalige Nazi-Größen aufzuspüren und zu verhaften.
Sie sprachen von ihren Erfahrungen und ihren Sorgen bezüglich der aktuellen politischen Lage. Die Jugendlichen konnten ihnen außerdem einige persönliche Fragen stellen. Meine Frage, ob denn Parallelen zwischen dem Antisemitismus in den 40ern und dem im Mittleren Osten zu bemerken seien, wurde allerdings nicht beantwortet, da wohl keine Zeit mehr dafür war.
Le Musée du Film et des Miniatures
Etwas anderes, was man sich als Filminteressierter in Lyon nicht entgehen lassen sollte, ist das Museum für Film und Miniaturen, das mich wirklich überrascht hat. Hier gibt es wirklich alles, was das Filmnerd-Herz begehrt. Der Großteil der Ausstellung besteht aus Nachstellungen von Filmszenen und Originalrequisiten. Allerdings gab es auch eine tolle Ausstellung, die vom Museumsdirektor selbst gemacht wurde. Die außergewöhnliche Sammlung von erstaunlich realistischen Miniaturkulissen und Gegenständen war wirklich faszinierend.
2001 A Space Odyssey
Zuletzt möchte ich noch etwas zu den Filmen sagen. Obwohl die Filme, die wir gesehen haben, fast alle spannend und großartig gemacht waren, sticht ein Film aus der Masse heraus: 2001 a Space Odyssey. Dieses Meisterwerk des Genies Stanley Kubrick ist ein Muss für jeden Filmfan. Trotz der langsamen Geschwindigkeit des Films und seiner 3 Stunden Laufzeit ist er ein einzigartiges Kunstwerk. Für die damalige Zeit waren die Effekte spektakulär und die Handlung ist heute noch so unbegreiflich wie 1968. Es ist ein Film, mit dem man sich später noch stundenlang beschäftigt ohne daraus richtig schlau zu werden.
Ich bin wirklich froh, an dieser Reise beteiligt gewesen zu sein, und falls diese Fahrt sich nächstes Jahr wiederholen sollte, kann ich sie wirklich nur empfehlen, obwohl unser Stundenplan teilweise sehr überfüllt war.
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