Was hat Camäléon mir gebracht? Einblick in die Arbeit als Schülerjournalist
Kian Dier, DFG-Abiturient 2020 und ehemaliger Camäléon-Redakteur, schaut auf seine Zeit im Team unseres Online-Magazins zurück: Ein Einblick in die Arbeit als Schülerjournalist mit all ihren Herausforderungen und Vorteilen für die persönliche Entwicklung von Jugendlichen.
Als ich 2017 der Camäléon-Redaktion beigetreten bin, wusste ich nicht wirklich, was ich dort tun könnte. Ich hatte keine Ahnung von Journalismus oder Videobearbeitung und war eigentlich nur beigetreten, weil ich zur Zeit nichts Besseres zu tun hatte. Es fiel mir anfangs schwer, Themen für neue Projekte zu finden. Allerdings war das dank der offenen Struktur unserer Redaktion und der Hilfe meiner Mitschüler und der Lehrkräfte nur ein kurzfristiges Problem.
Die Camäléon-Redaktion
Als Camäléon-Redakteur ist die einzige Einschränkung, der man gegenübersteht, der eigene Wissensstand. Die Lehrkräfte unterstützen uns zwar oft sehr, aber es steht uns als Schüler frei, über jedes Thema zu berichten, das uns interessiert. Egal ob Politik, Klima, Kinofilme, Kunst, Theater, die Schule selbst oder etwas völlig anderes, unsere Mitglieder können alleine oder im Team ihre Interessen als Artikel, Video oder Podcast veröffentlichen.
Diese freie Struktur hat mir persönlich enorm weitergeholfen, meine Wortwahl, Recherchefähigkeit, Medienkompetenz, Teamfähigkeit, Sprachkenntnis und Kreativität zu erweitern.
Die Camäléon-Mitgliedschaft hat mir außerdem ermöglicht, verschiedene Veranstalltungen zu besuchen, wie zum Beispiel die FONA-Konferenz in Berlin, oder die Verleihungen des Axel Buchholz Preises. Zu solchen Anlässen kann man als Camäléon-Redakteur völlig frei und teilweise auch satirisch seine Meinung abgeben. Egal ob es um die Coronamaßnahmen, die letzte FFF-Demo oder die neuen Schülersprecher geht, ein engagierter Schuljournalist findet immer ein Thema, um zu informieren, zu unterhalten oder zu provozieren.
Journalismus lohnt sich
Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen, dass genau bei diesem Engagement oft das Problem liegt. Für die Schülerzeitung zu schreiben ist nicht immer leicht. Recherchen können Stunden dauern. Gute Artikelideen zu finden, kann schwierig sein und das Produzieren von Podcasts oder Videos ist zeitaufwendig. Gerade als Schüler ist es oft schwierig, diese Zeit zu investieren, wenn man parallel mit der Schule, Freunden oder der Familie beschäftigt ist. Aber Jugendjournalismus ist den Aufwand wert.
Es lohnt sich, nach der Schule an seinem Artikel zu arbeiten. Es lohnt sich immer und immer wieder, die Fragen für ein Interview zu üben oder mit den anderen Redakteuren nach Ideen zu brainstormen. Denn am Ende des Tages hat man sich mit Themen befasst, die einem selbst wichtig sind. Man hat neue Fähigkeiten erlernt und gute Erinnerungen gebildet. Aber vor allem hat man etwas geleistet. Für sich selbst, die Redaktion und die gesamte Schule.
Fazit
Jetzt, da meine Zeit am DFG vorbei ist, bleibt mir nur übrig, den aktuellen und zukünftigen Redakteuren Glück für die Zukunft zu wünschen. Ich bin mir sicher, dass ihr trotz der Pandemie eure Arbeit motiviert und gewissenhaft von Zuhause erledingen könnt. Wir sind ja schließlich ein Online-Magazin.
Und vielen Dank an Madame Koewenig, Herr Pfefferle und Madame Deguilhem, die unsere zukünftigen Mitglieder hoffentlich genauso gut unterstützen werden wie vorherige Redaktionen.
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