Camäléon

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Völklinger Hütte: Vergangene Zeiten & Virtual Reality

Stahl. Kohle. Völklingen. Weltkulturerbe. – Virtual Reality? Das passt nicht so ganz zusammen, werden sich nun die meisten denken. Und doch ist alles ganz logisch! Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte setzt – auch aufgrund der aktuellen Situation – auf Technik. Wie das alles mit der Hütte zusammenhängt, erfahrt ihr hier!

Völklinger Hütte
Foto: Max Ernst / Camäléon
Google und das Weltkulturerbe

Nachdem das UNESCO-Weltkulturerbe zeitweilig vom 19. März bis zum 24. April offen war, musste es nun zwar wieder schließen, doch die Möglichkeit es zu besichtigen bleibt nicht aus. In einer 360° Virtual-Experience (Dt.: Virtuelle Erfahrung) kann man das Weltkulturerbe größtenteils besuchen. Ob es sich um die 45 Meter hohe Aussichtsplattform oder die Gichtbühne handelt – der Besuch ist auf diese Art und Weise kostenlos möglich. Realisiert wurde das Projekt, als 2017 die “4. Urban Art Biennale® 2017” mit einem Besucherrekord von über 151.800 Besuchern endet. Auf der Plattform “Google Arts & Culture” entsteht daraufhin der neue virtuelle Rundgang durch die Völklinger Hütte.

Nachdem nun aber Ausstellungen und Weltkulturerbe schließen mussten, entschied man sich gemeinsam mit Fotolutz, die Ausstellung auch virtuell begehbar zu machen. Jedes Exponat ist einzeln beschrieben, und dank der vielfältigen und zahlreichen Kamerapositionen bekommt man erstklassige und spektakuläre Einblicke direkt ins Wohnzimmer geliefert. Die Virtuelle Ausstellung ist ebenfalls kostenlos und rund um die Uhr begehbar, was natürlich auch ein immenser Vorteil ist.

Mon Trésor – Europas Schatz im Saarland

Lottomaschine
Foto: Max Ernst / Camäléon

Die Ausstellung “Mon Trésor, Europas Schatz im Saarland”, welche dank 59 Leihgeber aus dem Saarland, Lothringen, Luxembourg, Rheinland-Pfalz, weiteren Regionen Deutschlands und dem Elsass, darunter auch das Institut Théodore Gouvy sowie das LVR Landesmuseum Bonn, über 185 Exponate auf 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche beinhaltet, steht unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister Heiko Maas.

“Mon Trésor” zeigt die Geschichte des Saarlandes, mit einer der ersten, immer noch funktionsfähigen, Lottoziehungsgeräte, welche allesamt im Saarland von der Firma Brösch hergestellt wurden, dem mit über sechs Metern größten Menhir Mitteleuropas, oder einem der ersten farbigen im Ersten ausgestrahlten Tatorte.

“Wir möchten unsere BesucherInnen im schönsten Sinne des Wortes zum Staunen bringen”, sagt der Generaldirektor der Völklinger Hütte, Ralf Beil. Die Ausstellung wird durch audiovisuelle Darstellungen und verschiedenste Exponate geprägt.

Und dies genügt nicht: Die Dauerinstallation von Christian Boltanski: “Die Zwangsarbeiter” und die Ausstellung “Die Röchlings und die Völklinger Hütte” können ebenfalls bestaunt werden.

Die Völklinger Hütte – Eine lange Geschichte
Völklinger Hütte
Foto: Max Ernst / Camäléon

Doch greifen wir mal etwas weiter in die Vergangenheit. 1873 gründet der Hütteningenieur Julius Buch ein Stahlwerk, welches aber aufgrund hoher Zölle nach sechs Jahren wieder schließen muss. 1881 kauft dann Carl Röchling das stillgelegte Stahlwerk und setzt auf die Produktion von Roheisen.

Der erste Hochofen wird 1883 angeblasen und die Unternehmungspolitik des Unternehmers zeigt Erfolg, denn 1890 sind die “Röchling’schen Eisen- und Stahlwerke” die größten Eisenträgerhersteller Deutschlands.

Die Völklinger Hütte stellt später Rüstungsmaterial für den ersten Weltkrieg her, und im zweiten Weltkrieg arbeiten knapp 70.000 Ausländische- und Zwangsarbeitskräfte in der Saarregion. Über 250 von ihnen sterben.

1965 arbeiten dann über 17.000 Menschen in der Völklinger Hütte. 1986 wird das Eisenwerk stillgelegt. Nach über 100 Jahren endet im Saarland eine Ära und 1994 erklärt die UNESCO den Standort zum Weltkulturerbe.

Als im Jahre 2000 das Weltkulturerbe für Individualbesucher geöffnet wird, zählt es über 104.000 Besucher und bereits drei Jahre später wird die erste Ausstellung eröffnet und zählt 123.723 Besucher. 2004, während des 10-Jährigen Jubiläums als Weltkulturerbe wird das erste Science Center im Saar-Lor-Lux Raum “Ferrodrom®” eröffnet.

Im Jahre 2010 wird ein Meilenstein erreicht: Über 2,5 Millionen Menschen haben seit der Eröffnung im Jahre 2000 die Völklinger Hütte besucht. Im folgenden Jahr gibt es ebenfalls einen Rekord: 196.043 Besucher hatten die Ausstellung “Die Kelten – Druiden. Fürsten. Krieger” besucht.

Seitdem wächst das Weltkulturerbe stetig. Heute ist es ein bedeutendes Kulturzentrum im saarländischen Raum. 2019 wird “25 Jahre Weltkulturerbe” gefeiert. Trotz der Pandemie zählt das Weltkulturerbe 2020 mit 1.600 Besuchern in vier Stunden mit dem Open-Air-Parcours “Staatstheater goes Völklinger Hütte” eine sehr hohe Besucherzahl.

Pandemie

Obwohl die Pandemie uns dazu zwingt, auf Museen zu verzichten, ist es lohnenswert sich den virtuellen Rundgang anzusehen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist und bleibt “eines der spannendsten Orte der Welt”!

Max Ernst

One thought on “Völklinger Hütte: Vergangene Zeiten & Virtual Reality

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    Super.macht weiter so

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