Wir verlassen X – unsere Stellungnahme

Seitdem Elon Musk im Jahr 2022 die Plattform gekauft hat, ist sie nicht wiederzuerkennen. X, ehemals Twitter, hat sich radikal verändert. Hass und Desinformation haben massiv zugenommen.

Es ist unserer Meinung nach brandgefährlich, dass der laut Forbes reichste Mann der Welt eine Plattform des öffentlichen Diskurses kontrolliert und zumindest über die Möglichkeit verfügt, sie durch eine Anpassung der Algorithmen zu manipulieren. Gerade in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung und der zunehmenden Polarisierung ist diese Entwicklung Gift für das politische Klima.

KI-generiertes Foto: DALL-E, OpenAI

Dass Elon Musk nicht davor zurückscheut, in Wahlkämpfe einzugreifen, zeigte sich besonders eindrucksvoll bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen: Musk trat dabei als Unterstützer von Donald Trump auf und ist seitdem sein enger Berater.

Auch an den deutschen Bundestagswahlen zeigte er sich interessiert: Im Januar dieses Jahres lud er die Kanzlerkandidatin der vom Verfassungsschutz als in Teilen rechtsextremistisch eingestuften AfD, Alice Weidel, zum Gespräch auf seiner Plattform ein. Diese Bühne der medialen Aufmerksamkeit nutzte Weidel, um teils als falsch widerlegte Aussagen zu verbreiten. Elon Musk missbraucht seine Macht als Besitzer von X, um rechte Parteien zu unterstützen.

Falschinformationen und gezielte Desinformation

Gute Debatten sind elementar wichtig für die Demokratie. Seit Jahren finden diese immer häufiger im Internet, in sozialen Medien, statt. Es bräuchte daher mehr denn je einen Ort im Internet, eine Plattform, auf der es möglich ist, sachliche und konstruktive Debatten zu führen. Es bräuchte also einen Gegenentwurf zu X.

Nur auf einer freien Plattform ist es möglich, eine gute und faire Debatte zu führen, zu diskutieren, sich auszutauschen – ohne Hass, Hetze und Manipulation.

Wir, die Redaktion der Onlineschülerzeitung Camäléon, haben uns daher dazu entschlossen, X zu verlassen. Wir stehen für Meinungsfreiheit, einen offenen Diskurs und Toleranz.

Julian Bidot

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